INSTITUTIONELLE REPOSITORIEN

 

Leitung: Mag. Thomas Haselwanter (Universität Innsbruck)

 

Der Fokus des Arbeitspakets liegt auf der Erarbeitung eines musterhaften Vorgehens zur Auswahl eines institutionellen Repositorys für Forschungsdaten. Mit Hilfe eines für die Universität Innsbruck gesuchten Long Tail Repositorys für Forschungsdaten wird das Vorgehen demonstriert und Empfehlungen zum Auswahlprozess werden gegeben. Spezifische Repositorien werden nicht empfohlen, da jedes System seine eigenen Chancen und Risiken birgt. Vielmehr liegt es in der Verantwortung der Forschungseinrichtung ein System zu wählen, das für die Institution geeignet ist.

 

 

Der Auswahlprozess eines institutionellen Repositoriums für die Universität Innsbruck

 

 

Auf Basis von insgesamt 50 Interviews mit 57 Forschenden der Universität Innsbruck und UMIT Hall aus allen Fakultäten wurde 2019 der Bedarf eines Repositorys für Forschungsdaten festgestellt. Da die Auswahl eines langfristigen Systems von großer Bedeutung für eine Forschungseinrichtung ist, wurden hier verschiedene Informationen für den Prozess herangezogen. Die technischen Anforderungen wurden mittels des Kriterienkatalogs der Research Data Alliance (RDA) geprüft. Zudem wurden Persona und Anwendungsszenarien für Forschungsdatenrepositorien zum besseren Verständnis der Anforderungen und Ziele der involvierten Interessengruppe entwickelt. 

Der Erfolg eines institutionellen Repositorys lässt sich aus der Nutzung durch die beteiligten Personen ablesen. Daher war es ein besonderes Anliegen, die Bedienungsfreundlichkeit durch praktische Tests durch Forschende, Angehörige der Bibliothek und des Zentralen Informatikdienstes zu evaluieren. 

In dem Arbeitspaket wurden die drei Open Source Repositorien Dataverse, DSpace, Invenio und vier kommerzielle Repositorien von ExLibris, Elsevier, Figshare und TIND.IO getestet. Zuerst wurden die Open Source Repositorien und kommerziellen Repositorien Forschenden aus verschiedenen Fachbereichen, Angehörigen der Bibliothek und des Zentralen Informatikdienstes vorgestellt. Im Anschluss erfolgte eine zweiwöchige Testphase der kommerziellen Repositorien an der Universität Innsbruck. Die Open Source Repositorien und kommerziellen Repositorien wurden anhand der Kriterien der Research Data Alliance (RDA) beurteilt. Darüber hinaus wurden die kommerziellen Repositorien auch bezüglich ihrer Usability anhand eines Kurzfragebogens bewertet (vgl. Zhang 2013 ). 

Das Vorgehen zur Auswahl eines Repositorys für Forschungsdaten hat sich als praktikabel und zielführend herausgestellt und wird empfohlen. Aus dem Arbeitspaket entstandene und verwendete Materialien (u. a. Personenbeschreibungen, Anwendungsszenarien) werden öffentlich zugänglich und für den eigenen Auswahlprozess anderer Forschungseinrichtungen anwendbar. Unabhängig von der Wahl eines Repositorys werden Richtlinien für die Ablage und Speicherung von Forschungsdaten für die Forschenden empfohlen. Verschiedene Arten und Versionen von Daten (Rohdaten, Masterdaten, sensible Daten, zitierfähige Daten u. ä.) können entsprechend im Repository oder in einem Sync & Share System abgelegt, geteilt und/ oder veröffentlicht werden.

 

 

Deliverables:

Haselwanter, Thomas & Thöricht, Heike. (September 2019). Anwendungsszenarien für Forschungsdatenrepositorien. Digitale Bibliothek der Universität Innsbruck. DOI 10.25651/1.2019.0008

Haselwanter, Thomas & Thöricht, Heike. (September 2019). Erstellung von Persona zur Auswahl eines institutionellen Repositoriums für Forschungsdaten. Digitale Bibliothek der Universität Innsbruck. DOI 10.25651/1.2019.0010

Haselwanter, Thomas & Thöricht, Heike. (September 2019). Der Ablageprozess von Forschungsdaten und was von Zenodo gelernt werden kann. Digitale Bibliothek der Universität Innsbruck. DOI 10.25651/1.2019.0006

Haselwanter, Thomas & Thöricht, Heike. (September 2019). Klassifizierung von Forschungsdaten und Speichersysteme. Digitale Bibliothek der Universität Innsbruck. DOI 10.25651/1.2019.0009